Unser Ehrenmitglied Jonas Folger fühlt sich nach überaus beeindruckenden Leistungen im Verlauf der Saisonvorbereitungen für den WM-Auftakt gut gerüstet.

Der 23-Jährige bestätigte auch am letzten Abend des dreitägigen Tests im Scheinwerferlicht der pompösen Flutlichtanlage des Losail International Circuit, dass er den Aufstieg in die Premier Class MotoGP™ längst erfolgreich gemeistert hat. Zum endgültigen Abschluss der Saisonvorbereitungen wartete allerdings nochmals ein straffes Programm auf den Überraschungsmann aus Bayern.

Nach einigen Tests verschiedener Setup-Einstellungen an seiner Yamaha YZF-M1 galt es am Sonntagabend noch eine Rennsimulation zu absolvieren. Für diese war seine Rennmaschine exakt gleich vorbereitet, wie Folger den MotoGP™ Prototyp auch in seinem Premierenrennen in der höchsten Liga des Motorradrennsports im Rahmen des Grand Prix of Qatar in zwei Wochen einsetzen wird. Der Verlauf selbst, als auch die Ergebnisse dieser Simulation steigerten sein Vertrauen weiter.

Sozusagen als Draufgabe brannte Folger während des letzten Abends die siebtschnellste Rundenzeit auf den Asphalt. Insgesamt beendete er den Qatar-Test als Achtschnellster, mit einer knappen halben Sekunde Rückstand auf die Gesamtbestzeit des Spaniers Maverick Vinales. Folger war damit erneut bester Rookie.

Der Auftakt zur MotoGP™ World Championship 2017 erfolgt in zwei Wochen mit dem längst traditionellen und spektakulären Nachtrennen auf dem Losail International Circuit.

#94 Jonas FOLGER (Monster Yamaha Tech 3, Yamaha YZF-M1), P8 - 1´54.807 (131 Runden insgesamt):

"Wir sind mit den Ergebnissen dieses Tests natürlich hoch zufrieden. Unsere Aufgabenliste für den letzten Tag war nochmals sehr umfangreich. Mitunter haben wir eine Rennsimulation mit 22 Runden absolviert. Das ist exakt die gleiche Anzahl wie beim Rennen in zwei Wochen. Auf jeden Fall verlief diese ebenfalls sehr zufriedenstellend. Für mich selbst hatte es allerdings ein paar komplett neue Erfahrungen parat, sowie ich nun auch eine klare Vorstellung habe, was mich in einem Grand Prix erwartet.

"Wie besprochen habe ich mit Fortdauer der Distanz alle Mapping-Einstellungen durchgeschalten. Gegen Rennende, also wenn die Reifen nachlassen und der Sprit weniger wird, ist ein anderes Mapping vorgesehen. Diesen Prozess habe ich also während der 22 Runden durchgespielt und es hat alles den Vorstellungen entsprechend funktioniert. Darüber hinaus war meine Pace vom Anfang bis zum Ende wiederum sehr konstant. Neben ein paar wirklich starken Rundenzeiten, waren sie in jeder Phase sehr ansprechend.

"Dass die Reifen ziemlich schnell abbauen, war nichts Neues. In weiterer Folge bleibt die Performance bis zum Schluss aber ziemlich konstant. Hinzu kommt allerdings, dass die Maschine mit weniger Sprit im Tank immer leichter wird. Diesbezüglich habe ich heute viel dazu gelernt. Man muss daher den Fahrstil während eines Rennens ändern und der jeweiligen Situation anpassen. Im Prinzip muss man zwei verschiedene Fahrstile anwenden.

"Während man in der Anfangsphase mit neuen Reifen viel mehr in die Kurven reinbremsen kann, ist dies mit dem leichteren Bike und bereits gebrauchten Reifen nicht mehr möglich. Man muss das Motorrad also mehr auf der Geraden verzögern und die Bremse noch vor dem Kurveneingang lösen. Diese Umstellung habe ich jedenfalls bereits gut gemeistert, sowie auch die Mappings, die wir bereits mit Hinblick auf das erste Rennen abgestimmt haben, haben einwandfrei funktioniert.

"Über die Dauer dieses Tests habe ich erneut vieles gelernt und konnte auch mein Vertrauen in das Motorrad deutlich weiter steigern. Letzteres hat sich vor allem während unserer Rennsimulation gezeigt, als ich sehr sicher und trotzdem schnell unterwegs war. Ich verstehe nun die Yamaha viel besser, vor allem wenn sich die Bedingungen ändern. Ich denke, wir sind also für die ersten Rennen gut vorbereitet. Doch ein Rennwochenende ist im Vergleich zu einem Test immer eine andere Geschichte.

"Dieser Test hat auf jeden Falls nochmals viele positive Aufschlüsse gebracht. Das Programm war an den drei vergangenen Tagen sehr straff. Wir haben aber von A bis Z alles durchprobiert und abgearbeitet, was wir uns für vorgenommen hatten. Am Ende haben wir jeden Punkt erfolgreich gemeistert und letztendlich haben wir unsere gesteckten Zielsetzungen in jeder Hinsicht erreicht.

"Das gilt nicht nur für die letzten Saisonvorbereitungen, sondern für die gesamte Arbeit während der Wintermonate. Wir können sehr zufrieden sein und nun beruhigt in die kurze Pause bis zum WM-Auftakt gehen. Einen grossen Dank an mein Team und alle anderen für die Unterstützung und grossartige Hilfe während der letzten Monate."