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Der sensationelle MotoGP™ Rookie brauste am Sonntag in seinem erst neunten Rennen in der Premier Class als Zweiter erstmals auf das Podium – es hätten sogar auch Jonas Folger-Festspiele werden können.

Im Gegensatz zu den Trainingstagen zeigte sich das Wetter am Sonntag von seiner stabilen Seite. Trotz stark bewölktem Himmel blieb es den ganzen Tag trocken. Jonas Folger deutete bereits mit der Bestzeit im Warm-Up an, dass mit ihm in seinem Heimrennen stark zu rechnen ist. Folger war übrigens in allen Trainings an diesem Wochenende sehr stark. Nach dem Start war heute auch nichts von zu defensiver Fahrweise in der Anfangsphase zu sehen. Der Yamaha-Pilot zögerte keine Sekunden, in einem knallharten Zweikampf mit Danilo Petrucci seine Ellbogen einzusetzen.

Nach der zweiten Kurve hatte Folger schliesslich den hartnäckigen Italiener in die Schranken gewiesen und startete die Verfolgung auf die Führenden Spanier Marc Marquez und Dani Pedrosa. In der sechsten Runde führte Folger plötzlich den Motorrad Grand Prix Deutschland an. Bis zu einem Fahrfehler in der zehnte Runde hatte der 23-Jährige das Kommando über. Nach diesem Missgeschick dauerte es keine Runde, bis er wieder am Hinterrad des fünffachen Weltmeister Marquez klebte.

Mit Halbzeit der Saison geht die Weltmeisterschaft gleichzeitig auch in eine vierwöchige Sommerpause. Der nächste Grand Prix findet daher erst Anfang August in Tschechien statt.

#94 Jonas FOLGER (Monster Yamaha Tech 3, Yamaha YZF-M1), 2. (WM-Position 7, 71 Punkte):

"Ich bin überwältigt, ich begreife erst allmählich, was ich heute erreicht habe. Ich war das gesamte Wochenende im Trockenen stark, trotzdem kommt dieser zweite Rang ein wenig überraschend. Es war zum ersten Mal für mich, dass ich an einer Position so weit vorne mitfuhr. Daran musste ich mich erst gewöhnen und ich bekam es auch gleich nach dem Start zu spüren, wie hart es da vorne zugeht. Nach der ersten Kurve kam es zu einer Berührung mit Danilo (Petrucci), die auch ziemlich heftig war. Ich hätte beinahe die Kontrolle über mein Bike verloren. In der nächsten Kurve habe ich aber kräftig dagegengehalten und von diesem Moment an habe ich wie ein Irrer gepusht.

"Nach dem starken Warm-Up heute Morgen war mir klar, dass wir eine starke Pace haben. Daher konnte ich Marc (Marquez) und Dani (Pedrosa) locker folgen. Der dritte Sektor war aber heute meine absolute Stärke. In diesem Abschnitt habe ich zuerst Dani und wenig später Marc überholt. Plötzlich habe ich das Rennen angeführt – ich konnte es gar nicht glauben, dass ich hier auf dem Sachsenring meinen Heim-Grand Prix anführe. Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Die Fans konnte ich zwar nicht hören, aber die Begeisterung war schon zu spüren – einfach geil. Nach einem Fehler in der ersten Kurve hat mich Marc zurücküberholt und ich habe etwas auf ihn verloren. Doch ich konnte den Rückstand quasi im Handumdrehen wieder aufholen und dabei habe ich aber meine Reifen zu sehr beansprucht."

"Schliesslich entschied ich, ihm zu folgen, weil er viel mehr Erfahrung hat. Ich versuchte hingegen meine Reifen zu schonen, andere Linien zu fahren und meinen Fahrstil an die jeweilige Situation anzupassen. In dieser Phase war es ein sehr lehrreiches Rennen für mich. Ich war überzeugt, dass ich ihm bis zum Schluss folgen und in der letzten Runde noch einen Angriff starten kann. Ich habe wirklich fest daran geglaubt, dass ich Marc heute packen kann. Doch zwei Runden vor der Ziellinie ist mir leider nochmals ein Fehler in der ersten Kurve passiert. Marc war auf der Bremse sehr stark. Obwohl die Reifen bereits stark abbauten, konnte er seine Rundenzeiten weiterfahren. Nachdem ich wegen eines weiten Bogen gut und gerne eine Sekunde auf ihn verloren habe, versuchte ich trotzdem die Lücke nochmals zuzufahren."

"Doch nachdem ich in der vorletzten Runde zwei, drei haarige Situation gerade noch meistern konnte, dachte ich mir, den zweiten Platz sicher nach Hause zu bringen. Es war ein grossartiges Rennen, das sehr viel Spass gemacht hat. Es war eine grossartige Erfahrung, mit Marc und Dani um den Sieg zu fighten. Ich bin überglücklich. Einen grossen Dank an mein Team, an alle Sponsoren und auch an alle, die an mich glauben. Es ist ein toller Erfolg, bereits in der ersten Saisonhälfte nach dem Aufstieg von der Moto2™ auf das Podium zu fahren. Danke auch an alle Fans hier auf dem Sachsenring – diese Zuschauerkulisse ist die Beste überhaupt."

 

Die IG Königsklasse gratuliert unserem Ehrenmitglied herzlich zu dem tollen Erfolg.