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Das vierte Rennwochenende der IGK-Saison 2022 fand vom 01.-03. Juli in der Eifel, auf dem Nürburgring, statt. Der Dortmunder Motorsport-Club hatte zum Race Weekend auf den 5km GP-Kurs mit Dunlop-Kehre geladen.

Das erste freie Training war bereits am Freitagmorgen für 08:45 Uhr angesetzt, weswegen die meisten Teilnehmer bereits am Donnerstag anreisten.

Die Eifel zeigte sich an diesem Freitagmorgen von Ihrer unberechenbaren Seite und so stellten die Teilnehmer fest, dass hier auch Anfang Juli noch einstellige Temperaturen völlig normal sein können. Einige Piloten ließen aufgrund dieser Außentemperaturen den ersten Stint ausfallen. Die restlichen Piloten waren sehr vorsichtig unterwegs, niemand wollte einen Sturz riskieren. Vorsitzender Martin Koller hatte zusätzlich Pech: Er hatte Probleme mit den Reifenwärmern und musste das Training aufgrund eines nicht temperierten Hinterreifens vorzeitig beenden.  

Abbildung 1 Martin Koller auf seiner Aprilia RS250

Der zweite Stint am Freitag war zugleich das erste Qualifying. Hier konnte durch die deutlich verbesserten Wetterbedingungen ein großer Teil des Starterfeldes seine Rundenzeiten erheblich verbessern. Einige Piloten konnten im Vergleich zum Vorjahr bis zu 9 Sekunden pro Runde schneller den Kurs umrunden. In der SP-250 Klasse sicherte sich ein gut aufgelegter Mike Nagel die schnellste Rundenzeit vor Heiko Senkel und Marc Osenberg. Die einizge Honda NSR250 im Feld der Serienklasse stammte von Lutz Fleißig, der an diesem Wochenende sein Debüt in der IG Königsklasse gab.

Insgesamt ging der Freitag versöhnlich zu Ende, es hatte keine technischen Ausfälle oder Stürze gegeben. Am Abend folgten die allseits beliebten „Benzin-Gespräche“ am Grill in einem sehr gut gefüllten Fahrerlager.

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Abbildung 2 "Benzingespräche" zwischen Jörg Eberhardt und Peter Klaus

Am Samstagmorgen stand um kurz nach 10 Uhr das zweite Zeittraining auf dem Programm.  Auch hier konnten die meisten Piloten sich im Vergleich zum 1. Zeittraining noch einmal verbessern: Moritz Klaus fuhr, nach längerer Pause, fuhr eindrucksvoll die Bestzeit in der 125ccm Klasse mit 2:22:515 min, vor Gerhard Wilshaus und Andreas Lindberg. Peter Klaus musste seine Honda RS125R leider mit einem Kolbenschaden abstellen.

In der Viertelliter-Klasse sicherte sich Carsten Schröter mit einer beachtlichen Zeit von 2:16:902 min die Pole-Position vor Peter-Schulte-Wien.

Abbildung 3 Carsten Schröter mit seiner Yamaha TZ250 auf Bestzeitkurs

 

Ein weiteres neues Gesicht war Franz Birrer auf seiner Yamaha RD350.

In der Klasse bis 500ccm sicherte sich Peter Seydel auf seiner Eigenbau Yamazuki 421 die Pole-Position vor Michael Eckert und Bernd Hoffmann, beide auf Suzuki RG500 unterwegs.

Abbildung 4 Peter Seydel auf Eigenbau Yamazuki 421

In der Serienklasse konnte sich Mike Nagel auf seiner Suzuki RGV250 gegen Heiko Senkel und Martin Koller (beide Aprilia RS250) durchsetzen. Nagel umrundete den Eifelkurs in 2:23:175 min und konnte sich damit ebenfalls nochmals steigern.
Heiko Senkel besuchte zwischenzeitlich die Box, da er scheinbar technische Probleme hatte, konnte das Training im Anschluss jedoch fortsetzen. Zukünftig wird er wohl immer stets die Stellung seines Benzinhahns kontrollieren.

Abbildung 5 Mike Nagel auf RGV250

Um 13:20 Uhr folgte dann der Start zum ersten Rennen, bei Top Bedingungen in der Eifel. Nachdem die Startaufstellung versehentlich nach bester Rundenzeit und ohne Wellenstart erfolgte, war zunächst etwas Verwirrung bei den Zuschauern angesagt.

Nachdem Martin Koller in der Dunlop Kehre einen Besuch im Kiesbett einlegte, jagte er dem Feld von nun an hinterher.

In der Serienklasse gab es einen harten, spannenden Kampf um die Führung. Zunächst führte Marc Osenberg das Feld vor Heiko Senkel und Mike Nagel an. Nagel schloss immer weiter auf die beiden auf und Heiko Senkel konnte sich gegen Osenberg durchsetzen. In Runde 6 ging Nagel an Osenberg vorbei, wurde aber prompt gekontert und Osenberg hielt den zweiten Platz noch eine weitere Runde inne. In der siebten Runde hingegen ging Nagel erneut vorbei und sicherte sich den zweiten Platz hinter dem Gewinner Heiko Senkel und vor einem sehr starken Marc Osenberg. Meisterschaftsführender Jörg Eberhardt muss etwas Federn lassen, kann mit einem 4. Platz jedoch Schadensbegrenzung im Titelkampf betreiben. Lutz Fleißig konnte das Rennen nicht antreten. Bei ihm gab es beim Aufwärmen des Motors technische Probleme, welche in Richtung eines Kurbelwellenschadens hindeuteten.

Abbildung 6 Platz 1: Senkel, Platz 2: Nagel, Platz 3: Osenberg
 
Abbildung 7 Osenberg (236) vor Senkel (228)

In der Klasse GP500 konnte Peter Seydel seine gute Verfassung erneut unter Beweis stellen und siegte ungefährdet vor Bernd Hermann und Franz Birrer. Roman Pirkl konnte auf der schönen Ronax 500 V4 leider nicht starten, hier gab es Probleme mit der Benzinzufuhr. Peter Seydel beendete sein Rennen sehr laut, da eine Auspuffschweißnaht defekt war und im Nachgang repariert werden musste.

In der GP125-Klasse konnte ein sehr schneller Moritz Klaus vor Gerhard Wilshaus und Andreas Lindberg den Sieg heimfahren.

Abbildung 8 GP125 Sieger: Moritz Klaus

Bei der 250ccm-Klasse sicherte sich Carsten Schröter den Sieg gegen Vorstands-Mitglied Peter Schulte Wien und konnte zugleich mit 2: 16:569 min die schnellste Rennrunde verbuchen.

Abbildung 9 Schneller Vorstand: Peter Schulte Wien (P2)

Nach der Siegerehrung wurden die Maschinen gewartet, geputzt und für den nächsten Tag vorbereitet. Im Anschluss war noch viel Zeit für Fachgespräche und einen regen Austausch über die Welt der Zweitakter. Der Abend ging gemütlich, sonnig und warm zu Ende.

Abbildung 10 Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Pflege und Wartung der RG500 von Bernd Hermann
Abbildung 11 Sonnenuntergang am Nürburgring

Am nächsten Tag stand um 11:05 Uhr das zweite Rennen auf dem Zeitplan. Die drei Piloten, die am Vortag bereits technische Probleme hatten, konnten Ihre Motorräder leider nicht mehr in Stand setzen und traten nicht zum Start an: Lutz Fleißig, vermutlich Kurbelwellenschaden (SP250), Michael Eckert, Probleme mit dem Drehschieber seiner RG500 und Peter Klaus mit einem Kolbenschaden.

Dieses Mal hatte der Veranstalter die Startaufstellung angepasst und es folgte der gewohnte „Wellenstart“ in der IG Königsklasse.

Den spannendsten Kampf um den Sieg gab es erneut in der Serienklasse (SP250). Nach dem Start führte Heiko Senkel vor Marc Osenberg, dahinter duellierten sich Mike Nagel und Jörg Eberhardt. Eberhardt konnte den dritten Platz nicht mehr länger halten, Nagel ging vorbei und startete umgehend Angriffsversuche bei Marc Osenberg. IGK-Vorsitzender Martin Koller kam dem immer noch Meisterschaftsführenden Jörg Eberhardt näher. Nagel, der sich mittlerweile etwas von Marc Osenberg abgesetzt hatte, kam immer besser in Fahrt und rückte dem Führenden Heiko Senkel immer näher. In der vorletzten Runde stürzte Marc Osenberg, glücklicherweise unverletzt und Mike Nagel schnappte sich Heiko Senkel.

Abbildung 12 Zu Beginn: Senkel vor Osenberg, dahinter Eberhardt vor Nagel

In diesem Moment wurde das Rennen mit der roten Flagge abgebrochen, da Johann Karl auf seiner Moto 3 FTR250 per Highsider stürzte. Er wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. An dieser Stelle eine gute Genesung!

In der Achtelliter-Klasse kam das gleiche Ergebnis wie am Vortag zustande: Moritz Klaus siegte vor Gerhard Wilshaus und Andreas Lindberg. Und Ebenfalls bei den GP250 Piloten war der Zieleinlauf identisch: Carsten Schröter gewann vor Peter Schulte Wien.

Abbildung 13 Podium GP125 nach Rennen 2.

In der 500ccm-Klasse sicherte Peter Seydel sich erneut den Sieg vor Bernd Hermann und Roman Pirkl auf Ronax 500 V4. Seydel baute damit seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf Uwe Elschner weiter aus.

 
Abbildung 14 Zieleinlauf zweites Rennen, GP500: Seydel, vor Hermann und Pirkl.

In der Serienklasse musste Jörg Eberhardt einige Punkte im Titelkampf abgeben, kann aber immer noch mit 20 Punkten Vorsprung vor Mike Nagel nach Oschersleben reisen.

Ebenfalls spannend bleibt der Kampf bei den 125ccm-Piloten: Gerhard Wilshaus führt mit 17 Punkten Vorsprung vor Andreas Lindberg. Mit weiteren 14 Punkten Rückstand folgt bereits Moritz Klaus.

So ging ein ereignisreiches, viertes Rennwochenende der IG Königsklasse auf dem Nürburgring zu Ende und mit Spannung wird auf dem nächsten Lauf in Oschersleben geblickt.

Abbildung 15 Die Pokale der NBR-Veranstaltung konnten sich sehen lassen

 

Bericht: Michel Förster

Fotos: Mario Dymarz, Ilko Neubert