Rennbericht Assen
Die IG Königsklasse startet in Assen in die Saison 2023
Nach einigen Wochen mit wechselhaftem Wetter startete die IG Königsklasse etwa 4 Wochen später als im Vorjahr 2022 wieder im Rahmen des 43. Ducati Clubrace in die Saison. Bereits im letzten Jahr durften wir die vielen Ducatisti mit unserem Zweitaktmythos begeistern, umso größer war die Freude auf eine großartige Veranstaltung mit vielen schönen Motorrädern und vielen Zuschauern.
Der Gastgeber – 43. Ducati Clubrace
Auch dieses Jahr war es nicht gerade idyllisch windstill; aber knapp 20° und viel Sonnenschein trösteten über eine für die Cathedral of Speed typische frische Brise hinweg. Das Wetter zeigte sich das gesamte Wochenende von der besseren Seite und alle Fahrer freuen sich auf schöne Rennen vor traditioneller Kulisse.
Prall gefülltes Fahrerlager bei bestem Wetter
Frischen Wind gab es auch durch unsere französischen Zweitakt-Sportsfreunde der Klass-GP welche mit ihren fast 20 top aufgebauten 250er GP-Motorrädern ein volles Starterfeld bescherte.
Seltenes Exemplar, Aprilia RSW250 von Jerome Krebs
Freitagmittag ging es in das freie Training und alle Fahrer konnten, nach einer fast ewigen Winterpause, den Flugrost mit den ersten flotten Runden ablegen. Am späten Nachmittag gab es nach einer fast 30-minütigen Qualifikation schon die ersten vorläufigen Ergebnisse, welche auch nach dem zweite Qualifikationstraining am Samstagmittag fast unverändert blieben.
Qualifikation
Bei den 500ern qualifizierte sich Peter Seydel auf seiner Yamazuki 421 (1:56.1) vor Norbert Klein (2:03.3) Aprilia MRD 421 und Bernd Hermann (2:05.0) auf Suzuki RG500.
In der GP250 fuhr Guy Bertin (1:53.8) vor Bobby Varey Yamaha TZ250 (1:53.9) vor Andrew Sawford Honda RS250 (1:54.05) und Jordan Levy (1:54.08) auf einer Aprilia RSW250 die schnellste Zeit. Die IGK Haudegen Carsten Schröter, Markus Pekacar und Peter Schulte-Wien landeten auf den Plätzen 9, 16 und 18.
Bei den 125ern war Reiner Scheidhauer Honda RS125 (2:04.7) knapp vor Klaus Ernst Honda RS125 (2:05.8) der Schnellste. Jerome Krebs (2:14.2) belegte auf seiner Aprilia RSW125 den dritten Platz vor dem Vorjahresmeister Gerhardt Wilshaus Honda RS125 (2:15.8) auf Platz 4.
In der Serienklasse 250 qualifizierte sich Kamil Kruppa Aprilia (2:01.8) vor Heiko Senkel (2:02.2) und Jörg Eberhardt (2:02.7), alle auf Aprilia RS250 unterwegs.
Rennen 1
Die heiss begehrten Trophäen
Samstagnachmittag stand das erste Rennen auf dem Plan. Nach einem recht turbulenten Rennen, mit einer mehrründigen Code 60 (60km/h) Phase auf Grund von Bergungsarbeiten nach Stürzen, fuhr Peter Seydel vor Bernd Hermann und Stefan Sheriff, beide auf einer Suzuki RG500, einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein.
Peter Seydel hatte gut Lachen
Bei den 250er siegte Bobby Varey vor Adrew Sawford und Quentin Blanc.
In der 125er Klasse fuhr Klaus Ernst den ersten Sieg der Saison ein. Reiner Scheidhauer und Gerhard Wilshaus belegten die Plätze 2 und 3 auf dem Podium.
Freude pur v.l.n.r Peter Schultwe-Wien kommentiert, Reiner Scheidhauer P2, Klaus Ernst P1, Gerhard Wilshaus P3
In der Serienklasse 250 fuhr Marc Osenberg nach sehr schlechtem Start als letzter in die erste Kurve, beendete das Rennen jedoch noch auf dem Podium. Jörg Eberhardt belegte vor Kamil Kruppa den ersten Platz auf dem Podium.
v.l.n.r. Kamil Kruppa P2, Jörg Eberhardt P1, Marc Osenberg P3
Rennen 2
Das zweite Rennen startete am Sonntagmittag und verlief diesmal ohne nennenswerte Zwischenfälle, sehr zur Freude der Fahrer.
In der GP500 Klasse ließ Peter Seydel nichts anbrennen und konnte wieder einen beachtlichen Start-Ziel-Sieg vor Bernd Herrmann und Stefan Sheriff abliefern.
Bei den GP250ern siegte Jordan Levy mit einem knappen Vorsprung von nur 0.426s vor Andrew Sawford und Quentin Blanc, wobei Andrew Sawford mit 1:51.9 die schnellste Rennrunde des Wochenendes in den Asphalt brannte.
In der GP125 Klasse konnte sich reiner Scheidhauer vor Klaus Ernst und Gerhard Wilshaus behaupten, wobei Klaus nach einem Frühstart zusätzlich mit einer 20s Strafe zu kämpfen hatte.
Bei der Serienklasse 250 blieb die Reihenfolge zwar unverändert – Jörg Eberhardt Platz 1, Kamil Kruppa Platz 2, Marc Osenberg Platz 3 – die letzte Rennrunde hatte es aber in sich. Marc Osenberg verlor in der letzten Runde und in der letzten Timmer-Bocht-Schikane seinen 2. Platz, als er vor Kamil Kruppa liegend auf Überrundungen auflief und Kamil Kruppa dies zu seinem Vorteil nutzen und sich mit knappen 0,142s Vorsprung ins Ziel Retten konnte. Des einen Leid war hier des anderen Freud.
Wir blicken auf eine sehr schöne Veranstaltung zurück, welche neben dem Rennenfahren auch viele schöne gemeinsame Momente im Fahrerlager mit sich brachte. Wir haben einen tollen gemeinsamen Grillabend mit unseren französischen Freunden verbringen dürfen, vielen Dank nochmal an Michael Kahmann und Sohn Felix für die Grillerei, aber auch eine gemeinsame Streckenbegehung rundete die Sache getreu dem Motto „the two stroke family“ fein ab.
Der Grillkönig Michael Kahmann am Werk.
Gemeinsame Strategie- und Linienbesprechung – zu Fuß dauert es etwas länger als mit dem flotten Zweitakter.
Text: Kamiil Kruppa und Jörg Eberhardt
Fotos: Anja Kuchenbecker