Nachdem Saisonauftakt im April ging es im August erneut in die Magdeburger Börde. Es sollte eine packendes Wochenende bei bestem Sommerwetter werden.
Während im April alle versuchten den Grundstein für eine erfolgreiche Saison zu legen, sollte es einigen bereits an diesem Wochenende gelingen sich die Meistekrone aufzusetzen.
Offziell los ging es zwar erst am Samstag, aber ein paar Einzelne reisten schon früher an, um Donnerstags und Freitags zu trainieren. Freitag mittag war der IGK Bereich schon gut gefüllt und alle heiß darauf am Samstag Bestzeiten in den Asphalt zu brennen.
So machte sich die hungrige Meute Samstag früh auf ins freie Training. Auch wenn es wohlig warm war, mussten sich alle Fahrer auf die windigen Verhältnisse einstellen. Was bei der Stärke des Windes durchaus eine Herausforderung darstellt, insbesondere bei den leichten 250er und 125 Motorrädern. Wenig beeindruckt vom Wind zeigten sich die erfahreneren 500er Piloten, welche gleich auf Tempo kamen.
Rauf aufs Sportgerät und rechts auf schnell gedreht: Berthold Gudermann konnte sich sehr schnell auf die Verhältnisse einstellen.
Die darauf folgenden beiden Qualifyings sollten eine Belastungsprobe für Mensch und Maschine darstellen, bei über 30 °C unter einer sengenden Sonne.
Startaufstellung für die Rennen nach zwei Qualifyings. Nicht alle Maschinen und Fahrer waren den Bedingungen gewachsen.
Da das zweite Qualifying schon früh auf dem Zeitplan stand, war noch viel Zeit für Benzingespräche und die Vorbereitung der Zweitaktraketen für den nächsten Tag.
Rennen 1
Wie auch schon im Qualifying war der schnellste Mann auf der Strecke Yamaha TZ250 Bändiger Carsten Schröter, der damit die GP250-Klasse vor Marcel Mendel und dem Holländer Erwin Postmus gewann.
Drei Strahlemänner: vorne Sieger Carsten Schröter, direkt dahinter Erwin Postmus und rechts Marcel Mendel, alle auf Yamaha TZ250
Eng ging es in diversen Klassen an diesem Wochenende zu, so auch bei den 500ern. Schon am Freitag zeigte Bertl auf der Suzuki RG500 das es kein Zuckerschlecken für den bisherigen 500er Meister werden würde. So ging es Runde um Runde dicht an dicht um den Kurs. Am Ende konnte Peter Seydel den Sieg einfahren vor Berthold Gudermann. Platz3 ging an Jakob Gassman auf seiner Wittgas 421.
#60 Berthold Gudermann und #1 Peter Seydel beim sportlichen Duett auf der Rennstrecke.
Auch in der Serienklasse250 war Spannung geboten. Weniger direkt an der Spitze. Den Oschersleben Spezialist Heiko Senkel setzte sich an der Spitze vor Kamil Kruppa etwas ab. Eng wurde es beim Kampf um Platz 3 zwischen den ersten vier in der Meisterschaft: Daniel Kämmerling, Niklas Seydel, Jörg Eberhardt und Alexander Bannert. Am Ende konnte sich Daniel Kämmerling gegen Niklas Seydel durchsetzen und damit seinen Vorsprung in der Meisterschaft weiter ausbauen. Jörg Eberhardt wurde gegen Rennende dann noch von Alexander Bannert überholt.
Runde um Runde baute Heiko seinen Vorsprung auf Kamil Kruppa und seiner gelben Rakete aus.
Der Serienklasse Zug:#206 Jörg Eberhardt, #259 Daniel Kämmerling, #211 Niklas Seydel & #207 Alexander Bannert. Ein klein bisschen hat bei #279 Michael Renz noch gefehlt um in der etablierten Serienklasse250 Fahrern mtzukämpfen.
Auch in der neuen SP125 Klasse ging es turbulent zu. Konnte sich Andre Schmidt im Qualifying noch vor Hendrik Pelzer auf seinem AF1 / RS125 Hybdriden behaupten, so ging es im Rennen nicht ganz auf. Der Sieg ging somit an Hendrik Pelzer vor Andre Schmidt und Dirk Ressin auf einer Suzuki RG125.
Ein ähnliches Schicksal wie dem Polesetter der SP125 ereilte auch dem Polesetter der GP125 Klasse Gerhard Wilshaus. Im Rennen musste er sich Gaststarter Bodo Möller geschlagen geben. Rang 3 ging an Winfried Mühling.
Schnellster Mann in der GP125: Bodo Möller
Rennen2
Einfacher wurde es aber auch im Rennen2 nicht für Gerhard und er musste den Sieg erneut Bodo Möller überlassen. Winfried Mühling fuhr erneut Platz drei nach Hause.
Auch in der GP250 wurde es im zweiten Rennen deutlich enger zwischen Carsten Schröter und Marcel Mendel, welcher nach 6 Runden in Führung ging. Von da an ging es eng an eng bis Carsten einen Weg vorbei fand und ein kleinen Vorsprung rausfahren konnte. Den dritten Platz ergatterte Erwin Postmus. Der bis dahin Meisterschaftsführende Uli Heuer musste sich mit Rang 4 zufrieden geben und verlor damit die Meisterschaftsführung an Carsten Schröter.
An diesem Wochenende unschlagbar und neuer Meisterschaftsführender: Carsten Schröter
Bei den 500ern dominierte Peter Seydel das zweite Rennen und zeigt damit erneut wie schnell und standfest ein Umbau auf Yamaha RD350 Motorbasis sein kann. Mit seinen beiden Siegen ist Peter damit auch vorzeitig Meister in der GP500. Auf Platz zwei folgte Stefan Sheriff auf einem RGV500 Umbau. Dritter wurde Vinzenz Mildner auf einer Yamaha TZ350, der nach der Teilnahme an den Prüf- und Einstellfahrten in Most hier sein erstes Rennwochenende bestritt.
Vorne GP500 Regent Peter Seydel, dahinter links: jung, ungestüm und die alte TZ350 auf Platz3 bugsierend: Vinzenz Mildner & rechts der zweitplatzierte Stefan Sheriff
Nicht nur in der 500er Klasse gab es Vorzeitig schon einen Meister. Auch in der SP125 steht der Meister schon vorzeitig fest. Und in Meisterlicher Manier besiegelt er seinen Meistertitel mit einem hart erkämpften Sieg. Reichte es im ersten Rennen nur für Platz 2, so konnte Andre Schmidt sich in der vorletzten Runde gegen Hendrik Pelzer durchsetzen und den zweiten Lauf gewinnen. Platz 3 konnte Dirk Hoffmann einfahren, nachdem er sich im ersten Rennen etwas mit der Sprit menge verkalkuliert hatte und kurz vor Rennende ohne Benzin liegen blieb.
Sieger und damit Meister in der SP125 Klasse: Andre Schmidt. Zweiter im Rennen wurde Hendrik Pelzer (rechts) und Dirk Hoffmann (links)
Nicht minderspannend wie in Rennen 1 ging es in Rennen2 der Serienklasse 250 zu. Sah es zu Beginn nach einer identischen Wiederholung des ersten Rennens aus, so fuhr Heiko Senkel nach 4 Runden wegen Problemen mit dem Vergaser in die Box. Der Weg war also frei für Kamil Kruppa zu seinem Sieg, den er sich mit vielen schnellen konstanten Runden auch redlich verdient hat. Dahinter wartete immerhin eine ganze Meute an hungrigen Serienklasse250 fahrern die auch ganz nach oben wollten. Hier ging es im zweiten Rennen auch sportlich zu, in einem Räuberblatt würde wohl gesagt wie im Wilden Westen. Runde um Runde beharkten sich erneut Daniel Kämmerling, Niklas Seydel, und Jörg Eberhardt, zwei Plätze auf dem Podium aber drei Streithähne. In dem Trio gab es diverse Führungswechsel bis zur Zielflagge. Letztendlich konnte sich Daniel Kämmerling erneut durchsetzen gegen Niklas Seydel & Jörg Eberhardt auf Platz 4.
Die drie Grinsebacken v.l.nr.: Niklas Seydel auf der 3, Sieger Kamil Kruppe und zweitplatzierter Daniel Kämmerling
"Junge war das n Wildes Manöver in der Hotelkurve", "Aber Startziel, ich dachte iergendwann muss der doch mal bremsen" nichts geht über einen entspannten Plausch direkt nach dem Rennen.
Bilder: Mario Dymarz
Text: Martin Koller